Knigge

Spanier und ihre Art Nein zu sagen

Das Wort »Nein« zu gebrauchen wäre für die Spanier zu unhöflich. Wenn man jemanden nach dem Weg fragt und dieser antwortet »Das wird schwierig werden«, bedeutet das nichts anderes als »Ich habe keine Ahnung«.

»Ist hier noch frei?«

Darüber hinaus gilt die Regel, sich in Kneipen, Restaurants oder Cafés niemals zu einem Fremden an den Tisch zu setzen. Auch die Frage »Ist hier noch frei?« wird nicht gestellt. Üblicherweise wartet man im Eingangsbereich bis man einen Tisch vorgeschlagen bekommt.

Einladungen

Einladungen werden schnell und häufig ausgesprochen. Eher unüblich ist dabei die Einladung nach Hause. In der Regel trifft man sich in einem Restaurant oder in einer Bar. Allerdings wird man nie allzu lange an einem Ort bleiben, sondern bald ein Haus weiter ziehen.

Als »der Neue« in einer Gruppe wird man schnell mit in die Gruppe einbezogen und wie ein alter Bekannter behandelt. Dennoch sollte man anschließend keine tiefere Freundschaft erwarten. Der Satz »Ruf mich mal an« ist eher eine geläufige Abschiedsfloskel als eine ernst gemeinte Aufforderung.

Elektrizität

Die Insel wird komplett von einem in der Inselhauptstadt gelegenen erdölbetriebenen Kraftwerk versorgt. Die Stromspannung auf La Gomera beträgt 220 V und stellt kein Problem für mitgebrachte Elektrogeräte dar. Meist kommen Eurosteckdosen zum Einsatz.

Je nach Stecker des Geräts ist ein entsprechender Adapter vorteilhaft (z. B. für die runden Schutzkontaktstecker). Wenn man sicher gehen will, dass der Stecker passt, sollte man einen Adapter mitnehmen. Zur Not bekommt man auch passende Adapter z. B. in Eisenwarenhandlungen (Ferreteria) zu kaufen.

Öffnungszeiten

Geschäfte auf La Gomera sind in der Regel werktags von 09:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Während der Siesta zur heißen (Nach-)Mittagszeit schließen sie meist von ca. 13:00 bis 16:00 Uhr. In Valle Gran Rey und Playa de Santiago haben Geschäfte und Supermärkte teilweise auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet.

Die Apotheken haben ebenfalls üblicherweise von 09:00 bis 13:00 Uhr und von 16:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, samstags jedoch nur vormittags. Not- und Wochenenddienste sind wie in Deutschland an den Eingängen der Apotheken und in der Tagespresse verzeichnet.

In allen größeren Ortschaften befinden sich Tankstellen. Doch auch in der Inselhauptstadt selbst gibt es nur eine (!) Tankstelle. Die meisten schließen um 20:00 oder 22:00 Uhr und haben an Sonn- und Feiertagen komplett geschlossen. 

Die Poststellen (correos) in den Gemeinden öffnen von 09:00 bis 13:00 Uhr. Am Samstag sind die Postämter bis 12:00 Uhr geöffnet.

Einkaufen & Preise

Große Einkaufszonen und Shoppingcenter wird man auf La Gomera nicht finden. Mehrere Boutiquen und sonstige Läden findet man vor allem in Vueltas und La Playa in der Gemeinde Valle Gran Rey. Des weiteren gibt es in Playa de Santiago die Ladenpassage des Hotels Tecina.

Die Preise für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs entsprechen weitgehend dem Niveau, wie man es aus Deutschland kennt.
Auf La Gomera wird, wie auf den anderen Inseln des Kanarischen Archipels, ein verminderter Mehrwertsteuersatz (IGIC) erhoben. Der Normalsatz beträgt 5%, während sich die Mehrwertsteuer auf dem Festland, die sogenannte IVA, auf 16% beläuft.

Etwas preiswerter sind möglicherweise Parfüms, Spirituosen oder die qualitativ hochwertigen, einheimischen Zigarren. Die landwirtschaftlichen Produkte La Gomeras sind auf den Märkten auch etwas günstiger zu haben, in der Regel von hoher Qualität und mit etwas Glück auch aus biologischem Anbau. 

Trinkwasser

Die Niederschlagsmengen sorgen für eine stetige Versorgung La Gomeras mit Wasser. Trotzdem ist Wasser auch auf dieser Kanareninsel ein knappes Gut, da die extensive Landwirtschaft (Bananenplantagen) den größten Teil der Wasservorräte beansprucht. Unzureichend ausgebaute Rückhaltesysteme sind darüber hinaus der Grund dafür, dass ein Großteil der Niederschlagsmengen Richtung Meer verloren geht.

Die Versorgung der Bevölkerung und der Ferienanlagen erfolgt über Kanalsysteme, in denen das Wasser von den Höhenlagen in die Städte geleitet und direkt zum Endverbraucher geführt wird.

Aus hygienischen Gründen wird dem Wasser Chlor zugesetzt.

Zum Waschen und Zähneputzen kann man das Leitungswasser aber getrost nutzen. Geschmacklich einwandfrei ist das auch in großen Fünfliter-Kanistern kaufbare stille Mineralwasser.

Beim Trinken oder beim Kaffee- oder Teewasser sollte man dann aber schon allein aus geschmacklichen Gründen doch lieber auf Quellwasser aus Plastik- oder Glasflaschen zurückgreifen.

Warnhinweise

Tiempo del Sur

Der Sandwind aus der Sahara verursacht hohe Temperaturen von bis zu 40 °C, unklare Sicht und Waldbrandgefahr. Er tritt vor allem im Juli und August auf. Da er auch stürmisches Wetter verursachen kann, sollte man in dieser Zeit besonders vorsichtig fahren und auf jeden Fall die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten. Die trockene und sandhaltige Luft kann Hals- und Kopfschmerzen verursachen. Es ist deshalb wichtig, gerade an Tagen an denen der Tiempo del Sur auftritt, viel Wasser zu trinken.

Gefährliche Brandungen

Die an den Küsten häufig anzutreffenden starken Brandungen dürfen nicht unterschätzt werden. Oft gibt es schwer einzuschätzende Unterströmungen. Insbesondere an unbewachten Stränden sollte man deshalb große Vorsicht walten lassen. Mittels eines Flaggensystems geben Rettungsschwimmer den jeweiligen Strandstatus an. Grüne Flaggen sind das Zeichen für ruhiges Wasser ohne Strömung und mit geringer Wellenbildung. Schwimmen, Baden und Schnorcheln am Strand ist dann gefahrlos möglich. Eine gelbe Flagge signalisiert unruhiges Wasser mit Wellengang und möglichen Strömungen. Auch geübte Schwimmer sollten nicht allzu risikofreudig sein.

Eine rote Flagge zeigt Gefahr an. Baden und Schwimmen ist hier verboten. Auch eine starke Quallenkonzentration am Strand kann zu einem Badeverbot führen. Zuletzt werden schwarze Flaggen gehisst. Dann ist der schon allein der Aufenthalt auf dem Strand mit Lebensgefahr verbunden und deshalb verboten. Rettungsschwimmer sind dann zu ihrem eigenen Schutz nicht mehr zur Hilfeleistung verpflichtet.

Kriminalität

Das Diebstahlrisiko ist auf La Gomera meist auf Autoaufbrüche und Taschendiebstahl begrenzt, allerdings kann es auch zu Einbrüchen in entlegene Ferienhäuser kommen. Ansonsten ist das Risiko vor allem dort hoch, wo viele Touristen zusammen kommen, zum Beispiel an Parkplätzen von Stränden und Touristenattraktionen. Man sollte deshalb keine wertvollen Gegenstände im Auto liegen lassen. Es ist empfehlenswert, nur die Kopien wichtiger Dokumente mitzuführen. Beim Verlassen der Ferienwohnung sollte man unbedingt alle Fenster und Türen schließen.

Ein Diebstahl sollte bei der Guardia Civil gemeldet werden, wo auch das Meldeformular für die Versicherung erhältlich ist. Wenige Polizisten sprechen Deutsch oder Englisch, deswegen ist es von Vorteil, über gewisse Grundkenntnisse des Spanischen zu verfügen.

Nützliche Telefonnummern

Vorwahlen

Nach Spanien: 0034

Von Spanien nach

  • Deutschland: 0049
  • Österreich: 0043
  • Schweiz: 0041

Sperrhotline

Möchten Sie Ihre EC-, Kredit-, Krankenkassenkarte oder das Handy sperren lassen, wählen Sie +49 116 116.

Notrufe in Deutschland

Beschreibung
Telefonnummer
ACE-Notrufzentrale in Stuttgart
+49 1802 343 536
ADAC-Notrufzentrale in München
+49 89 76 76 76
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+49 228 230 023
Deutsche Rettungsflugwacht Stuttgart
+49 711 701 070