Alto de Garajonay
Der Berg Alto de Garajonay ist das Herz von La Gomera. Der Gipfel ist 1.487 Meter hoch und stellt somit die höchste Erhebung der Insel dar. Trotzdem ist der Gipfel nur unwesentlich höher gelegen als das Hochland selbst.
Dennoch gestaltet sich die Aussicht vom Gipfel aus besonders attraktiv. Bei guten Wetterverhältnissen kann man bis zu den benachbarten Inseln El Hierro, Teneriffa und La Palma schauen.
Doch nicht nur die Aussicht auf das Meer hinaus ist prachtvoll. Auch der Blick hinunter in den Park ist einzigartig. Das Panorama der märchenhaften Wildnis entfaltet sich vollends und bietet optimale Fotomotive. Es kann allerdings durchaus vorkommen, dass unterhalb des Berggipfels Wolken stehen und diese die Sicht behindern.
Der Gipfel kann über einen Wanderweg erreicht werden. Dieser beginnt an der Höhenstraße, etwa 3 Kilometer südöstlich von Laguna Grande. Der Wanderweg ist 1,4 Kilometer lang und recht bequem. Beim Gang zum Gipfel sollten Sie wärmere und regenfeste Kleidung mitführen. Festes Schuhwerk und Wasservorräte gehören ebenfalls zur Standardausrüstung. Beachten Sie, dass beim Fußmarsch über den Berg das Wetter häufig umschlagen kann.
Wie der Berg zu seinem Namen kam
Um den Namen des Berges ranken sich verschiedene Legenden. Eine von ihnen wird im Folgenden nacherzählt.
Die Legende um Prinzessin Gara und den Bauernsohn Jonay
Anfang des 15. Jahrhunderts – vor der spanischen Eroberung – lebte eine wunderschöne Prinzessin namens Gara auf La Gomera. Sie verliebte sich in einen armen Bauernsohn aus Teneriffa – Jonay war sein Name. Jonay begab sich nun täglich nach La Gomera, um seine Geliebte zu sehen.
Allerdings stand die junge Liebe unter keinem guten Stern, denn ein Priester prophezeite ihnen Unheil. Am Tag der Eheschließung schien sich die unerfreuliche Prophezeiung zu bewahrheiten.
Der mächtige Vulkan Teide erschütterte die Erde Teneriffas und spie Lava. Die Farbe des Meeres um La Gomera färbte sich beunruhigend rot. Die Insel wurde heiß und begann schier zu glühen.
Die Familie der jungen Prinzessin meinte, den Schuldigen zu kennen – Jonay. Sie wollten die Heirat verhindern und brachten den Jungen gewaltsam zurück nach Teneriffa.
Einige Wochen später jedoch siegte die Liebe des Jungen zu seiner Prinzessin. Er nahm sein Floß und schiffte erneut nach La Gomera über.
Zusammen floh das junge Paar in das Hochland und versteckte sich in den dichten Wäldern hoch oben auf der Insel. Aus Angst, die Familie der Prinzessin würde sie finden, nahmen sich beide mit einer gespitzten Lorbeerholz-Lanze das Leben. Das Liebespaar verstarb in inniger Umarmung und war somit auf ewig verbunden.
Die Verbundenheit von Gara und Jonay gab – so die Legende – dem Berg und später dem Nationalpark seinen Namen, Garajonay. Prinzessin Gara und den Bauernsohn Jonay kann man heute auch als Steinskulpturen im Nationalpark besichtigen.