Kunst
Wie auf anderen kanarischen Inseln so ist auch auf La Gomera das Fertigen von Keramikgegenständen frei Hand, also ohne Töpferscheibe, wichtiger Bestandteil der traditionellen Handwerkskunst. Auch Stickereien, Holzschnitzereien und Korbflechterei bilden einen bedeutenden Teil der handwerklichen Tradition.
In den verschiedenen kleinen Museen, beispielsweise dem ethnographischen Museum des Besucherzentrums Juego de Bolas in Agulo, können einige Relikte aus alter Zeit betrachtet werden. Allzu feine Verzierungen sollte man bei den Ausstellungsstücken jedoch nicht erwarten. In erster Linie waren sie einmal als Gebrauchsgegenstände gefertigt worden.
Auch die Herstellung traditioneller Musikinstrumente wie der Chácaras (großer Kastagnetten) oder der an eine Gitarre erinnernden Timple erforderten ein hohes Maß an Kunstfertigkeit. Entsprechend gehört auch Musik zu einem wesentlichen Bestandteil gomerischer Festkultur. Ebenso gehören die traditionellen Sportarten lucha canaria, der kanarische Ringkampf, und juego del palo, der Stockkampf, zu (fast) jedem gomerischen Fest.
Hinsichtlich der Architektur unterscheidet sich La Gomera kaum von anderen kanarischen Inseln. Wie auf diesen ist auch auf La Gomera der Mudéjar-Stil stilbildend gewesen. Er stellt eine Vermischung maurischer und gotischer Formen dar und kommt in kunstvoll geschnitzten Balkonen, Treppenaufgängen und Galerien von Bürgerhäusern sowie in den Holzdecken der Kirchen zum Ausdruck.
Ein besonderer Schatz sind dabei die zahlreichen, alten Kirchen. Die älteste unter ihnen ist die 500 Jahre alte Iglesia de la Asunción. Jüngere Kirchen sind die aus dem 16. Jahrhundert stammende Ermita de la Adoracion de los Reyes Kirche in der Gemeinde Valle Gran Rey und die aus dem 17. Jahrhundert stammende Kirche von La Encarnación in der Gemeinde Hermigua.
Das älteste profane Bauwerk auf der Insel ist die Torre del Conde, die 1447 als Teil der Stadtbefestigung San Sebastiáns in kastillischem Stil errichtet wurde.